Warum nur „bis zu“ 16.000 kbit/s?

Viele Internetnutzer regen sich täglich darüber auf, das ihre Verbindungsqualität viel zu schlecht ist. Zu schlecht für das, was sie eigentlich an Leistung bestellt haben und natürlich auch zu schlecht für das, was sie denn eigentlich zahlen.

Warum?

Meistens ist es einfach nur pure Unwissenheit. Sicher möchte ich auch nicht einen Fiat Punto bekommen wenn ich einen Porsche beauftragt habe. Aber da vergleichen Kunden gern mal Äpfel mit Birnen. Fakt ist, wenn an einem Anschluss die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann gibt’s auch keine (1)6.000 kbit/s Leitung oder ähnliches. Wichtige Faktoren, wovon eine die wirkliche Geschwindigkeit, die letztendlich beim Kunden ankommt, abhängt, sind u.a. folgende:

– Länge der Leitung bis zur Vermittlungsstelle (je länger die Leitung, desto schlechter die Qualität)
– Alter des Hauses und des Verteilerkastens, an den der Telefonanschluss angeschlossen ist (Wenn das Haus bereits 100 Jahre steht und schon immer ein Telefonanschluss vorhanden war, ist es recht unwahrscheinlich, dass man dann auch an den Verteilerkasten angeschlossen wird, der vor 5 Jahren direkt vor’s Haus gesetzt wurde. Wenn der Nachbar der gleich neben einem sein Haus erst vor 2 Jahren gebaut hat, ist die Wahrscheinlichkeit sicher größer, dass der Nachbar an dem Verteilerkasten angeschlossen ist und somit dann evtl. auch mehr Bandbreite als der Nachbar erhalten kann!)
– Leitungsdämpfung. Hat die Leitung einen zu hohen Dämpfungswert, z.B. 50 dB so ist es wahrscheinlich, das bei einer beauftragten 16.000ender Leitung nur eine 384er Leitung ankommt. Aus genanntem Grund. Die Dämpfungswerte der Leitung sind einfach zu hoch um ein ordentliches Signal darauf zu schalten.
– Verfügbare Ports. Ist an einem Verteilerkasten kein Port mehr frei, so dass der Kunde womöglich an einen anderen Kasten angeklemmt werden muss – so ist entweder am eigentlich nächsten Verteiler nur eine geringere Bandbreite verfügbar, als eigentlich bestellt. Oder am anderen Verteiler gar noch weniger – weil – siehe erster Punkt – die Leitung womöglich schon wieder zu lang ist..
– Providerwechsel: einige nörgeln, dass sie doch beim alten Anbieter diese und jene Geschwindigkeit bekommen haben, nun nicht mehr. Mal darüber nachdenken, das nicht jeder Anbieter die gleichen Leitungen verwendet, wäre ein Ansatz.. ^^

Wer das mit der Dämpfung der Leitung nicht glaubt, der sollte mal HIER klicken. Da kann man an Hand einer simplen [ironie aus] Formel das Ganze nachvollziehen.

Des weiteren kommt noch erschwerend hinzu, das viele Menschen schlicht und einfach das Lesen verlernen. Überall wird genörgelt, das Verbraucher hintergangen werden… aber nur, weil die Leute nicht aufmerksam lesen. So bietet zum Beispiel das große Rosa T ein DSL Paket mit 2000ender, 6000ender und 16000ender Leitung an. Dass aber pro Paket auch die unterschiedlichen Leistungen variieren (beispielsweise hat das Angebot mit der 2000ender Leitung nur eine Flatrate, zwischen der man wählen kann… während das Angebot mit 6000ender Leitung bereits beides enthält und das Angebot mit 16000 zusätzlich noch E-Mailpaket, Sicherheitssoftware und Hotspotflatrate beinhaltet… all diese Sachen sind Zubuchoptionen, die man für extra Geld auch für den kleinsten Tarif dazubuchen kann. Aber – meist nimmt man das Paket, weil man damit preislich günstiger kommt.)

In diesem Sinne: Augen auf, beim Eierkauf!